Als ich einen einführend Überblick über H1Z1 erhielt, ehe ich selbst ein wenig spielen durfte, wies der Vertreter des Entwicklerstudios darauf hin, dass das Spiel in rasantem Tempo weiterentwickelt wird. Da dies das neueste Hardcore-Zombie-Survival-MMO mit offener/transparenter Entwicklung ist, erklärte der Studiovertreter, dass H1Z1, wenn es das nächste Mal gezeigt wird, wohl schon ein völlig anderes Spiel sein dürfte. Beten Sie, dass das wirklich der Fall sein wird, denn was mir auf dem PC gezeigt wurde, war alles andere als präsentabel.
H1Z1 setzt den Spieler nach dem Zufallsprinzip irgendwo in der offenen, aber leicht bewaldeten Spielwelt ab. Wenn man es rein technisch betrachtet, handelt es sich um das östliche Oregon, aber es soll mehr wie „smalltown“ USA wirken. Bevor ich die Demoversion in Angriff nehmen durfte, wurde mir erklärt, dass das Ziel darin besteht, den ersten Tag zu überleben – ein wirklich schwierig zu erreichendes Ziel. Man entließ mich in die Spielwelt, nur mit einer Axt und einer Taschenlampe ausgerüstet. Der Überlebenskampf begann.
Gleich nachdem ich ins Spiel eingestiegen war, machte eine Masse von Zombies, die ineinander gerendert waren, kurzen Prozess mit mir.
Um ehrlich zu sein, es war irgendwie amüsant. „Okay, das ist eine schrulliger kleiner Fehler“, dachte ich mir. Das Ganze war aber weniger schrullig und nett, als es zum fünften Mal hintereinander passierte. Das war ungefähr die Hälfte der typischen H1Z1 Spielerfahrung für mich; die andere Hälfte bestand darin, dass ich überhaupt nichts finden konnte.
Viele Male war, als ich „spawnte“, in keiner Richtung am Horizont auch nur das Geringste zu erkennen, ausgenommen einige kleine Baumgruppen. Also lief ich auf gut Glück in irgendeine Richtung und hoffte, irgendetwas zu entdecken oder irgendjemandem zu begegnen. Neben mir spielte ein anderer Blogger und als ich einmal einen kurzen blick auf seinen Bildschirm riskierte, wurde ich richtig neidisch, denn er hatte eine Hütte ausfindig gemacht. Ich bekam das Gefühl, H1Z1 nicht richtig zu spielen, weil dieser Typ eine Hütte hatte, während ich überall nur weitere Hügel sah.
Mein Hütten-Neid war aber schnell überwunden, denn ich wurde von einer kleinen Horde von Zombies auf der anderen Seite der Karte erspäht. Diese Untoten machten sich sofort daran, mich unbarmherzig zu verfolgen. Ungefähr zu dieser Zeit schaute einer der Entwickler vorbei, seufzte bedauernd und meinte:"Yeah, I think we made them a little too aggressive for this demo."
Als die Nacht anbrach, konnte ich endlich meinen Lieblingsteil von H1Z1 genießen, was ironisch ist, denn er sollte eigentlich der gefürchtetste Aspekt sein. Die Farbschattierungen, für die Mond und Dunkelheit sorgen, ließen das Spiel wie eine First-Person-Version von Limbo erscheinen. Diese Stimmung war so schön, dass ich gar kein Lagerfeuer machen wollte, um sie nicht durch irgendeine Art von Lichtquelle zu zerstören. Natürlich entzündete ich dann doch eines. Auch wenn der Überlebenskampf aussichtslos war, sah ich mich verpflichtet, mein Bestes zu versuchen.
Ich hatte ein Leben, das wie ein perfekter Sturm der Umstände erschien. Ich stieß auf eine kleine Gemeinde mit einem Lebensmittelgeschäft, vor dem sich einige Zombies herumtrieben. Ich konnte ein paar Häuser ungehindert durchsuchen, doch leider fand ich dort nur einige Rüben und Wasser. Damit konnte ich zwar Hunger und Durst stillen, aber diese Nahrungsmittel waren nicht geeignet, längerfristig mein Überleben zu sichern. Als ich versuchte, mir Zutritt zu dem Lebensmittelgeschäft zu verschaffen... nun ja, diese lästigen Zombies, machten diesen Plan zunichte.
Das war der Höhepunkt meiner Zeit mit H1Z1, der Moment, in dem ich das Gefühl hatte, dem Spiel wirklich so etwas wie ein wenig Spielspaß abgerungen zu haben, wenn auch nur sehr kurz. Es fühlte sich aber nicht wirklich toll an. Auch wenn man von den häufigen Abstürzen und der alles andere als zuverlässigen Steuerung absieht, befindet sich das Spiel noch nicht ein einem Zustand, in dem man es guten Gewissens herzeigen kann – und schon gar nicht kann man es Leuten zeigen, die wirklich eingefleischte Gamer sind und von ihren Erfahrungen berichten. Hoffentlich ist H1Z1 wirklich ein Spiel, das sich ständig verändert, denn derzeit ist es in einem Zustand, der massive Änderungen erforderlich macht.
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